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Wie kann Chinesische Medizin das Immunsystem stärken?

Der Sommer verabschiedet sich und der Herbst zieht langsam ein. Das bedeutet auch den Beginn der Erkältungszeit. Doch wir können jetzt schon dafür sorgen, gestärkt durch Herbst und Winter zu gehen. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet verschiedene Methoden, um das Immunsystem zu stärken und im Bedarfsfall schnell Linderung zu verschaffen. Regelmäßige Akupunktur und individuell abgestimmte Rezepturen aus der chinesischen Arzneimitteltherapie können hierbei hilfreich sein.

 

 

Auch Sie können viel für Ihr Immunsystem und Ihr Wohlbefinden tun. Die Bedeutung unserer täglichen Ernährung wurde bereits vor 1000 Jahren von den alten chinesischen Ärzten erkannt: „Heile zuerst mit Nahrung, und wenn das nicht ausreicht, setze Nadeln und Heilpflanzen ein.“ Diese Weisheit unterstreicht, wie wichtig die tägliche Ernährung sowohl für die Gesunderhaltung als auch für Heilungsprozesse ist. In der Chinesischen Medizin  zielt die Ernährung darauf ab, das Immunsystem zu stärken, die Abwehrkräfte des Körpers zu unterstützen und ihn mit ausreichend Energie zu versorgen.

Das Yang stärken durch viel warmes Essen

Für die Herbst- und Winterzeit heißt das, dass insbesondere wärmende Speisen an Bedeutung gewinnen. So können wir das Yang stärken, welches ansonsten eher im Sommer mit Wärme und Sonnenschein in Fülle ist. Yang bedeutet Wärme, Bewegung, Energie. Dem Yang wird aus Sicht der Chinesischen Medizin auch unser Immunsystem zugeordnet, welche wie ein Schutzschild unseren Körper vor eindringendend Krankheitserregern schützt. Auch hier gehen wir mit den Jahreszeiten: im Herbst helfen uns vor allen Dingen warme Suppen und Eintöpfe, im Winter dürfen auch mehr und mehr warme oder sogar heiße Gewürze verwendet werden. Diese finden wir in typischen winterlichen Rezepten wie zum Beispiel die Gewürze Zimt und Nelken. Doch auch in diesen Jahreszeiten sollte die Unterstützung des Yin nicht vergessen werden. Zum Yin gehört alles materielle in unserem Körper, also alle Gewebearten, das Blut, die Lymphe, die Hormone. Wer zu Trockenheitssymptomen neigt, sollte besonders im Winter darauf achten, sogenannte befeuchtende Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Yin-nährende Nahrungsmittel in der Winterzeit sind insbesondere voll reife Äpfel und Birnen, aber auch Trockenfrüchte, Hülsenfrüchte und Nüsse.

Aus Sicht der TCM ist es entscheidend, dass unsere "Mitte" - unsere Verdauung und der Stoffwechsel - gestärkt und optimal unterstützt wird. Diese Mitte hat einen wesentlichen Einfluss auf unser Immunsystem. Nahrungsmittel sind „Immunmodulatoren“ – ein Zusammenhang, der sowohl im alten China als auch in den alten westlichen Medizintraditionen bekannt war.

 

Magen, Darm, Verdauung und Stoffwechsel - unsere Mitte

warmes Frühstück
Foto von Deryn Macey von Unsplash - warmes Frühstück

Ist Ihnen ständig kalt, frieren Sie häufig, leiden Sie unter kalten Füßen und Händen, obwohl Sie sich in einem gut geheizten Raum aufhalten?

Ein alter Leitsatz der TCM lautet: „Iss zweimal am Tag warm, am besten morgens und mittags.“

Wir stärken unsere Mitte am besten durch gekochte oder gedünstete Speisen, da so unser Magen-Darm-Trakt die Nahrung mit geringem Energieaufwand aufspalten, verarbeiten und dem Körper zur Verfügung stellen kann. 

Versuchen Sie es doch einmal mit einem warmen Frühstück. Ein warmes Frühstück ist gut bekömmlich und spendet schnell Energie. Gerade wenn Ihnen ständig kalt ist, Sie unter kalten Füßen leiden kann regelmäßig warm zu Frühstücken wahre Wunder bewirken.

Rezept für ein warmes Frühstück

HAFERFLOCKEN Energiefrühstück

Zutaten für 1 Portion:

  • 1 Apfel oder anderes Obst
  • Kakao zum Verfeinern
  • wer mag ein paar Rosinen
  • oder Honig zum Süßen
  • etwas Zimt
  • grob gehackte Walnüsse
  • 1/2 Tasse Haferflocken fein
  • 1 Tasse Hafermilch oder Sahne
  • 1 Prise Salz

Zubereitung:

Die Haferflocken mit den Walnüssen in einer beschichteten Pfanne kurz anrösten (ohne Fett), dann mit der

Hafermilch aufgießen und aufkochen lassen. Mit Salz würzen, den Apfel reinraspeln, die Rosinen oder den

Honig unterrühren und mit köcheln. Mit Zimt und Kakao würzen und genießen. 

Weitere Ernährungsempfehlungen aus der Chinesischen Medizin

  • Trinken Sie über den ganzen Tag verteilt abgekochtes, möglichst heißes Wasser. So bekommen Sie viel Wärme in den Körper. Heißes Wasser belastet nicht und reinigt zudem noch den Körper. Ihre Lymphe freut sich darüber.
  • Reduzieren Sie Milchprodukte, vor allem Quark und Joghurt. Aus Sicht der Chinesischen Medizin sind diese Milchprodukte thermisch kalt und ihr Verzehr bringt viel Kälte in den Körper. Ausserdem enthalten Sie sehr viel Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit verschleimt und verschlackt den Organismus. Insbesondere wenn Sie morgens häufig mit einer verstopften Nase oder sogar verklebten Lidern aufwachen, sollten Sie den Konsum von Milchprodukten stark einschränken. Das gleiche für die Milch im Cappuccino, Latte Macciato etc.. Versuchen Sie Ihren Kaffee ohne Milch zu trinken oder benutzen kleine Mengen an süßer Sahne oder Kaffeesahne, wenn Sie darauf gar nicht verzichten können.
  • Meiden Sie Rohkost, vor allem in der kalten Jahreszeit. Bittere Blattsalate, die im Herbst und Winter bei uns geerntet werden, können in kleinen Mengen verzehrt werden. Am besten nach einer Suppe oder einem anderen warmen Hauptgericht, damit Ihre Verdauung vom warmen Essen bereits vorgewärmt ist. Vermeiden Sie Gemüse, welches jetzt keine Saison bei uns hat. Vor allem Tomaten und Gurken, die man bei uns das ganze Jahr über kaufen kann, bringen sehr viel Kälte in den Körper und sollten im Herbst und Winter nicht verzehrt werden.
  • Essen Sie warme Suppen, Suppen und nochmals Suppen!!! Der Begriff "Kraftsuppe" hat seine Berechtigung.

Akupunktur für ein starkes Immunsystem

Auch die Akupunktur ist eine Methode aus der Chinesischen Medizin, welche in erster Linie das Yang stärkt. Durch das gezielte Setzen von Akupunkturnadeln auf den entsprechenden Punkten entlang des Körpers kann der Energiefluß gezielt gelenkt und gestärkt werden. So kann durch Akupunktur auch das Immunsystem unterstützt werden. Am besten ist es, den Körper zu stärken, bevor eine Krankung in Erscheinung tritt. Akupunkturbehandlungen für das Immunsystem sollten daher bereits im Spätsommer oder zu Beginn des Herbstes begonnen werden, damit der Körper gut für die kalte Jahreszeit unterstützt werden kann.

 

 

Wenn uns doch einmal eine heftige Erkältung oder ein grippaler Infekt erwischt hat, dann kann uns die Akupunktur dabei helfen, schneller wieder fit zu werden und Symptome wie z. B. ein hartnäckiger Husten kann dadurch schneller wieder abklingen.

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